Über das Projekt
Das Projekt "Lebensmittel unter der Lupe" unterstützt Konsumentinnen und Konsumenten dabei, die Lebensmittelauswahl so leicht wie möglich zu machen. Insbesondere kann es Eltern dabei helfen, optimale Lebensmittel für sich und ihre Kinder auszuwählen.
Darüber hinaus liefern die Daten einen wichtigen Beitrag zum Aufbau eines Nährstoffmonitorings in der AGES und fördern den Dialog mit der Wirtschaft, um gemeinsam Schritte zur Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich setzen zu können.
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Hintergrund
Die Prävalenz von Adipositas in Europa ist nach wie vor zu hoch. Insbesondere der hohe Anteil an Kindern mit Übergewicht und Adipositas stellt ein ernsthaftes Problem dar. Fehl- und Überernährung haben langfristige, ernste Folgen und tragen maßgeblich zur Entstehung von Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2, Herz- Kreislauferkrankungen und Krebs bei. Das hat wesentliche negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bevölkerung und stellt das Gesundheitssystem vor massive Herausforderungen.
Laut Ernährungsbericht 2017 sind 41 % der österreichischen Erwachsenen übergewichtig bzw. adipös. Die Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI) der WHO kommt zu dem Ergebnis, dass in Österreich etwa 30 % der achtjährigen Buben übergewichtig oder adipös sind. Bei den gleichaltrigen Mädchen sind es je nach Region zwischen 21 % (Westen/Süden) und 29 % (in Ostösterreich).
Mehr als die Hälfte der untersuchten Erwachsenen überschreitet die Richtwerte für die Energiezufuhr (bezogen auf geringe körperliche Aktivität). Insgesamt wird in Österreich zu fett, zu salzig und vor allem auch zu süß gegessen. Rund 89 % der Frauen und 81 % der Männer überschreiten beispielsweise die maximale wünschenswerte Zufuhr an "freiem Zucker". Auch bei Kindern und Jugendlichen ist die Aufnahme an Salz und Zucker deutlich zu hoch.
Auch das Ess- und Konsumverhalten ändert sich zunehmend. Flexible Essenszeiten, Außer-Haus-Verzehr in der Schule, in der Kantine und im Restaurant – so wie Convenience-Produkte für die schnelle Küche – werden immer wichtiger für die tägliche Ernährung. Durch das große Angebot an Produkten ist die Lebensmittelauswahl jedoch nicht immer einfach. Daher ist es wichtig, einerseits die Verbraucherbildung dahingehend zu fördern und andererseits weniger zucker-, fett- und salzreiche Produkte am Markt anzubieten.
Projektziele
Ziel des Projekts ist es, informierte Kaufentscheidungen von Konsumentinnen und Konsumenten (insbesondere von Eltern) zu fördern und gleichzeitig eine Ausgangsbasis für Gespräche mit Herstellern im Sinne einer gemeinsamen Reformulierungsstrategie zu schaffen. Darüber hinaus liefern die Daten einen wichtigen Beitrag zum Aufbau und zur Weiterentwicklung des Nährstoffmonitorings in der AGES.
Umsetzung
Um die Lebensmittelauswahl zu erleichtern, werden verschiedene Produktgruppen – v. a. mit Fokus auf das Thema Kinderernährung – möglichst umfassend hinsichtlich ihres Zucker-, Fett- und Salzgehalts erhoben und transparent dargestellt. Das daraus entwickelte Online Tool und Verbrauchertipps unterstützen Eltern bei der Lebensmittelauswahl.